Cocktails und das Weihnachtsfest!
Seit dem ich mich mehr und mehr als Bartender beschäftige, komme ich im familiären Kreis, wie auch auf Arbeit, nicht drum herum mich mit dem Thema „Weihnachten im Glas“ zu beschäftigen.
Während das bei den Liebsten zu meist damit getan ist, die geeignete Spirituose oder Weinflasche für den Gabentisch zu finden- ein, zwei schmackhafte alternativen für vor und nachdem Essen bereit zu stellen- so ist es für Gäste zuweilen etwas schwieriger.
Mein Geschmack geht an Weihnachten dann schon mal etwas eigene Wege. Bei dem Aperitif noch eher klassisch unterwegs, so kann es am Festtag als Digestif durchaus auch mal etwas Cremiger sein. Darum freue ich mich sehr nun ein bisschen was über meine „Christmas Basher“ zu schreiben.
Zunächst einmal gehe ich auf die Aperitifs ein. Einer meiner Ganzjahres Lieblinge, der Negroni, bekommt auch an den Festtagen seine ganz eigene Abwandlung.
Rum Negroni
3cl Appleton V/X,
2cl Smith&Cross, 2cl Campari, 2cl Kornell-Kirsch-Likör, 1dash Choclate Bitters
Als Basis nutze ich dabei einen Appleton Estate Signature Blend. Dieser traditionelle Jamaica Rum ist dabei, so finde ich, gerade durch seine Frische und leichten Süße gepaart mit feinen Holznoten bestens als Basis geeignet. Kombiniert wird dieser mit Smith&Cross, einem sehr kräftigen, trockenen Rum, dessen Geschmack eine dezente Toffeesüße bereit hält und mit einem unglaublich langem „Finish“ daher kommt. Durch die Bitternoten des Campari werden nun die schokoladigen Töne der beiden Rums, als auch deren leichte Süße perfekt untermalt. Den Abschluss macht schließlich ein Kornell-Kirschlikör, sowie ein Dash des Aztec Choclate Bitters. Das ganze kalt gerührt und auf einem großen Cube serviert, besticht dann nicht nur geschmacklich mit Bitterschokolade und einem Hauch Kirsche, sondern auch Optisch mit einer angenehmen rötlichen Farbe.
RobRoy
4cl Monkey Shoulder,
1cl Laphroaigh Triple Wood,
2cl Noly Prat, 1 BL Piemento Oleo Sacharum
Ein zweiter wunderbarer Aperitif für die kalten Tage ist der Rob Roy. Klassischerweise eine Abwandlung eines Manhattan, zu Gunsten des Scotchs. In diesem Fall erweitern wir diesen um ein wenig fruchtige Orangen-Noten. Als Basis dient hierbei Monkey Shoulder Blended Scotch, dessen milder Geschmack mit dem Rauch und der Süße eines Laphroaig Triple Wood gepaart wird. Abgerundet wird das Ganze mit einem Barlöffel Piement Oleo Sacharum, sowie einem trockenen weißen Wermut. Kalt gerührt und in einer Coupette serviert, ein wahres Brett.
Doch nun zu den Digestifs, anders als das restliche Jahr darf es zum Jahresende und besonders an den Festtagen gern etwas Cremiges sein. Denn mal ehrlich, bei dem ganzen guten Essen, fallen die Getränke ja dann kaum noch ins Gewicht. Und dann starten wir doch auch gleich mit einem fabelhaften Twist auf! Den Eggnog. Der Eggnog vor allem durch unsere Freunde aus den USA zu unglaublichem Ruhm gekommen, ist ein wahres Texturwunder, die Kombination von Sahne, Ei und Milch führt zu einem unglaublich cremigen und vollen Mundgefühl.
The Shoremens Punch
5cl Vana Tallin,
2cl Vanillesirup, 3cl Sahne,
5cl Milch, 1 Ei
Durch einen guten Bekannten meiner Familie, kam ich nach und nach an einen sehr eigenen estnischen Likör Namens Vana Tallinn. Es hat dann doch etwas gedauert, bis ich wusste was ich mit dieser Mischung aus feinstem jamaikanischem Rum, Vanilleschoten, Zimt und Zitrusölen so anstellen kann. Doch eines kalten Wintertages kam mir die Idee dieser Eggnog Variation, The Shoremens Punch.
Wie schon erwähnt dient der 40 prozentige Vana Tallinn als Basis und wird mit etwas Vanillesirup, Milch, Sahne und einem Ei geschüttelt. In einem schönen Highballglas serviert und mit Muskat bestreut ist das ein würdiger Ersatz für ein Dessert.
Und weiter geht es mit den cremigen Variationen. Ein ehemaliger Kollege zeigte mir seine Variation auf einen Golden Cadillac, mit frisch gepresstem Orangensaft und weißem Mozartlikör.
Ronneby
3cl Linie Aquavit,
2cl Amaretto, 3 cl Mozart White, 3cl frischer Orangensaft, 3cl Sahne
Auch meine Variation geht in eine ähnliche Richtung. Die Basis bildet dabei der Linie Aquavit, mit seinen feinen Kümmel, Anis und Vanille Aromen, ein perfekter Ausgangspunkt. Gepaart wird dieser mit Mozart White, frisch gepresstem Orangensaft, Amaretto, sowie Sahne. Das Ganze wird kräftig auf Eis geschüttelt, in einer Tasse serviert und anschließend mit etwas Muskat abgerieben.
Hot Buttered Rum
3cl Angostura 1919,
1cl Créme de Banane, Heißes Wasser, 1 Nocke Sumack Gardenia Mix
Doch auch jedes cremige Dessert sollte einmal seinen Abschluss finden und darum nun noch ein kleiner Twist auf den Hot Buttered Rum, Basis bildet dafür der Angostura 1919, und wird mit einer feinen Spur Creme de Banane und nach dem auffüllen mit Wasser, mit einer ordentlichen Nocke Sumack Gardenia Mix serviert.
Das waren sie also die „Christmas Basher“, ich hoffe Ihr hattet genau so viel Freude beim Lesen, wie ich beim Zusammenstellen und Ausprobieren. Ich wünsche Euch allen eine angenehme Adventszeit und ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest.
Cheers !!!